Heute bekam ich eine Algenprobe mit der Bitte um Bestimmung der Art. Nach dem ersten flüchtigen Blick war ich ziemlich sicher, wieder einen Befall mit Audouinella sp., den berüchtigten Pinselalgen, vor mir zu haben. Aber schon die erste Makro-Aufnahme machte mich stutzig und neugierig.
Die Algen scheinen unverzweigt und sind nicht so starr wie Pinselalgen meist erscheinen. Also der Beginn einer "Pelzalgenplage"? Pelzalgen gehören zur Gattung Oedogonium, sind also keine Rot-, sondern Grünalgen.
Das mikroskopische Bild bei 160-facher Vergrößerung überraschte mich dann doch sehr. Es handelt sich um Compsopogon sp., die bekannte Bartalge, die wie Pinselalgen zu den Rotalgen gehören, obwohl sie jung eindeutig grün aussehen.
Bei 400-facher Vergrößerung sieht man schön, wie sich diese Algen mit ihren Rhizoiden fest in den Blattzellen verankern. Man bekommt sie ohne Beschädigungen nicht von den Blättern.
Bartalgen sind jedoch immer mehr oder weniger stark verzweigt. Deshalb brauchte ich noch einige Zeit, bis ich eine eindeutige, typische Verzweigung fand. Erst jetzt konnte Compsopogon sp. also als gesicherte Bestimmung gelten.
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