Montag, 22. Dezember 2008

Traurig: Bodensee zu sauber



Werden unsere Gewässer wieder zu sauber? Im Bild Döbel im Kocher. Vor einigen Jahren, als noch Abwässer mehrerer Industriebetriebe nahezu ungeklärt eingeleitet wurden, fast undenkbar.

Heute in der Südwestpresse: "Zu wenige Felchen im Netz" Fangergebnis bedroht Existenz der Bodenseefischer.

Im Artikel werden Fangergebnisse der letzten Jahre aufgezählt und die Situation für die Fischer recht dramatisch dargestellt: "Viele Fischer sind am Existenzminimum angekommen"

Interessant ist auch folgender Satz: "Trotz Netzen mit größeren Maschenweiten hätten manche Fischer im Frühjahr gerade mal zwei bis drei Felchen gefangen." Ganz am Ende lässt man dann die Katze aus dem Sack: "Als Gründe der schlechten Fänge führten die Fischer immer wieder den geringen Nährstoffgehalt des Wassers auf." Glücklicherweise kann man das auch etwas anders sehen: Wikipedia

Nach Bankenpleiten, Finanz- und Wirtschaftskrise, darbenden Autobauern, verhungernden Milchbauern nun auch noch die Fischerei am Ende, weil Gewässer zu sauber werden? Leute, kauft Kämme, es kommen lausige Zeiten!



Vielleicht wäre dies ein Lösungsansatz - Hunde in den See zum Baden?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das Problem an sich ist vermutlich nicht die Sauberkeit der Gewässer, sondern die Definition des "Existenzminimums" unter dem die Fischer leiden...wenn man sichvor Augen hält, daß noch vor 15 Jahren eine Familie gut mit einem einzelnen Durchschnittsgehalt leben konnte, heute mitunter jedoch kaum mehr mit zwei Gehältern dazu in der Lage ist, dann dürfte sich auch der "Existenzbegriff" der Bodenseefischer verändert haben. Wovon sie in den 70ern noch gut leben konnten, reicht nun gerade noch für den hohlen Zahn...

Bernd@aquamax hat gesagt…

Da ist sicher auch etwas dran. aber die Fischer klagen ja schon lange über die sinkenden Fangergebnisse:
"Die Fischerei nach diesem Fisch ist jedoch seit den 1970er Jahren rückläufig. Die Fischer nennen die zunehmende Reinhaltung des Bodenseewassers als Grund, da hierdurch das Algen- und Planktonwachstum durch fehlende Abwässer stark abgenommen hat, womit die Bestände an und die Körpergröße von Bodenseefelchen zurück gegangen seien."

Vielleicht liegt es nicht nur an der Definition von "Existenzminimum", sondern auch an den sicher nicht im gleichen Maß geschrumpften "Ansprüchen". Mit Sicherheit sind auch die Preise für Felchen nicht gefallen. Und wenn die "Marktwirtschaft" auch nur noch ein wenig nach den bisherigen Gesetzen funktioniert, dürften die verknappten Fänge dennoch zu ähnlichen Erträgen geführt haben.
Wie auch immer - Tenor der Klagen ist das zu saubere Wasser des Bodensees.