Montag, 11. August 2008

Wenn weniger mehr ist: Überbesetzte Teiche

Kaum Wasserwechsel, übermäßiger Fischbesatz und viel zu starke Fütterung sorgen für Anblicke (zum Vergrößern auf die Bilder klicken) wie diese...



Die Aufnahmen entstanden am vergangenen Sonntag während eines Ausfluges in den Schwabenpark im Welzheimer Wald. Ein dichter Schaumteppich "zierte" den Koi- und Goldfischteich, der mit einigen hundert Fischen besetzt sein muss und für diese Masse an Fischen viel zu klein ist.



Die Schaumbildung entsteht durch Eiweiß und Fette, die mikrobiell zersetzt werden. Die immer kleiner werdenden Bestandteile lagern sich an Grenzflächen an, also auch an einer Luftblase im Wasser und an der Wasseroberfläche. Damit werden einzelne Luftbläschen nicht mehr spurlos verschwinden, wenn sie an die Oberfläche kommen, sondern sie bleiben auf und unmittelbar unter der Oberfläche hängen, schließen sich mit anderen zusammen und bilden dann irgendwann eine Schaumflocke, bzw. einen relativ zähen Schaum. Je kleiner die Luftbläschen sind, desto größer wird in der Masse ihre Oberfläche. Viele kleine Bläschen haben zusammen eine größere Oberfläche als eine einzelne riesengroße Blase.



Dieser Effekt führt in der Meerwasseraquaristik dazu, dass man mit starker Durchlüftung und entsprechend extrem vielen winzigen Bläschen einen Eiweiß-Abschäumer einsetzen kann, der den Schaum dann aber nicht im Wasser belässt, sondern ableitet. Im Süßwasser und in diesem Fall funktioniert das nicht, sondern irgendwann zerfällt der Schaum und die Stoffe werden weiter umgebaut und führen so zu enormen Wasserbelastungen, zum Beispiel mit Nitrat.

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